von Dr. Horst Leier
Hier stellt sich zuerst einmal die Frage, wieso die Stadt diesen Referenten benötigt.
Die Vorsorge für Brand-, Rettungs- und Katastrophenschutz-Wesen ist eine kommunale Pflichtaufgabe. Außer beim Brandschutz ist dies aus unserem Bewusstsein verschwunden, weil die anderen Aufgaben durch überörtliche Hilfsorganisationen und Zweckverbände übernommen werden. Fakt ist, dass wir als Kommune auf unterster Ebene zuständig sind.
Die vordringliche Aufgabe eines Rettungsdienst-Referenten ist es, Vermittler zwischen den Organisationen und Einrichtungen und den zuständigen Abteilungen der Stadtverwaltung zu sein.
Der Referent wird in nächster Zeit – zusammen mit Bürgermeister, Kommandanten und Verwaltung – erhebliche Arbeit in einen zukunftsfähigen Feuerwehr-Generalplan investieren müssen.
Hierzu zählen neben dem beschlossenen Fahrzeug-Beschaffungsplan die weitere Planung für die Materialbewirtschaftung und Materialbeschaffung.
Es gilt, eine detaillierte und fest terminierte Ausrüstungsplanung zum Ersatz von Gerätschaften mit Verfallsdatum und der Ersatzbeschaffung von abgearbeitetem Gerät zu erstellen und in die städtische Haushaltsplanung einzuarbeiten.
Ein weiterer Schwerpunkt wird die Ertüchtigung des Lage-Zentrums sein, um dieses auf das leistungsfähige Niveau zu bringen, das es seit 1999 haben sollte. Technische Ausrüstung, die seit längerem beschafft ist, muss in Betrieb gehen. Der seit einem Jahr zugesagte Internet-Anschluss muss endlich bereitgestellt werden.
Bauliche Änderungen stehen ebenfalls an, da der dringend benötigte Ruheraum im Lehrsaal der Feuerwehr bisher im Krisenfall als Lagezentrum zweckentfremdet wurde. Hier gilt es seitens der Politik, Druck auf die Verantwortlichen aufzubauen.
Weiterhin gilt es, das Krisenmanagement der Stadt neu zu strukturieren und die vorhandenen Einsatzpläne der verschiedenen Organisationen fortzuschreiben, zu ergänzen oder gegebenenfalls neue zu erstellen.
Hierzu müssen sowohl brandtechnische als auch rettungstechnische Konzepte für relevante Einrichtungen erarbeitet werden, zum Beispiel für Buddhismus-Zentrum, Riederalp, Gut Rothenfels, Wasserunfälle an den Ein- oder Auslass-Bauwerken am Polder Weidachwiesen, Evakuierung der Altenheime oder des Krankenhauses, Unfälle mit Massen-Anfall von Verletzten an der B 19 neu.
Diese sind zu einem Alarmplan für alle Eventualitäten zu verknüpfen, sodass detaillierte Ablauf-, Alarmierungs- und Einsatzpläne fehlerfrei abgearbeitet werden können.
Realisierung eines gemeinsamen Rettungszentrums .
Diese Einrichtung ist zwingend notwendig, da viele der teuren Einsatzfahrzeuge mit hochwertigen technischen Einrichtungen bereits im Freien stehen (BRK-SEG) oder bei weiteren Fahrzeug-Beschaffungen stehen würden (2.Einsatzfahrzeug WW-SEG). Ebenso bereiten die Unterbringung neuer Gerätschaften (Quad und Ski-Doo der BW, 2.SEG-Boot der WW) immer wieder Raumprobleme, ganz zu schweigen von der unbefriedigenden Ausstattung einiger Einrichtungen mit Sanitär- und Sozialräumen.
Für diesen Arbeitsbereich habe ich mich schon bisher als Stadtrat eingesetzt und werde dies auch ohne Referentenposten weiterhin tun um der Sache zu dienen – aber mit einem Unterschied, diesmal mit Unterstützung von Bürgermeister Armin Schaupp und einem Referenten.
Dr. Horst Leier
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