Bravo, so hat es Hand und Fuß!
Liebe Freunde der Aktiven,
mit 13 : 9 Stimmen hat gestern der Stadtrat es abgelehnt, dem Antrag von Kunert der Erweiterung der Verkaufsfläche um 500 m² des Kunert-Herstellerverkaufs zuzustimmen.
Einstimmig hat der Stadtrat anschließend beschlossen, dass Kunert, Einzelhandel und Stadt ein schlüssiges Marketing-Konzept erarbeiten, um die Kunden des Kunert-Herstellerverkaufes “in die Innenstadt zu bringen”, damit eine Belebung der Innenstadt erreicht wird. Erst wenn dieses Konzept erarbeitet ist und überprüfbare Resultate vorliegen wird Kunert in Aussicht gestellt, dass der Erweiterung des Herstellerverkaufs zugestimmt wird.
Die Haltung unserer Aktiven-Stadtratsfraktion hat damit eine Mehrheit bekommen.
Mit freundlichem Gruß
Herbert Waibel
Fraktionsvorsitzender
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Stellungnahme
Die Aktiven Stadtratsfraktion
Antrag der KUNERT AG auf Zulassung einer Erweiterung des Herstellerverkaufs im sog. Bau 5 an der Julius-Kunert-Straße
Beschlusslage (Auszug)
Nach langen, intensiven Beratungen hat der Stadtrat am 25. April 02 beschlossen (19:5 Stimmen):
1. Zum Antrag der Kunert AG auf Erteilung der Genehmigung zur Ausdehnung des Werksverkaufes im Gebäude V erteilt der Stadtrat der Stadt Immenstadt unter folgenden Bedingungen das Einvernehmen:
a) Die Verkaufsfläche ist auf die im Antrag dargestellte Fläche (= 1.800m²) mit den Sortimenten Bekleidung und Textilien zu begrenzen.
b) Die notwendigen Stellplätze sind entsprechend der Stellplatzverordnung der Stadt Immenstadt nachzuweisen. …
2. Die Stadt setzt voraus, dass der Bauherr wie zugesagt und ein zukünftiger Betreiber
a) zusammen mit dem örtlichen Einzelhandel ein gemeinsames Vermarktungskonzept entwickelt
b) auf die Errichtung eines Gastronomiebetriebes verzichtet.
…und wie geht es nun weiter?
Antrag KUNERT AG – Stellungnahme der Aktiven
Die KUNERT AG stellt den Antrag, die Verkaufsfläche um 500 m² auf 2.300 m² zu erweitern. Sie begründet dies mit der großen Auslastung des Herstellerverkaufes (300.000 Besucher / Jahr, davon kommen 2/3 nicht aus dem OA) und damit, dass sie die Firma Levi’s als Mieter gewinnen konnte. KUNERT möchte die Kundenfrequenz weiter erhöhen.
Mit die wesentlichen Argumente für die Zustimmung des Stadtrates zur Erweiterung des Werksverkaufes / Herstellerverkaufes 2002 waren einerseits die Zusicherung von KUNERT, zusammen mit dem Einzelhandel ein gemeinsames Vermarktungskonzept zu entwickeln. Das Ziel war es, gezielt Besucher des Fabrikverkaufes in die Innenstadt zu bringen. Andererseits wurde von Kunert vor einem guten Jahr zugesichert, dass es mit diesen 1.800 m² Verkaufsfläche genug sei.
Der Beschluss des Stadtrates vom letzten Jahr wurde von der Firma Kunert in den Punkten 1a) (es wurden zeitweise sogenannte Hartwaren wie Rollerblades und Rucksäcke verkauft und nicht, wie vereinbart ausschließlich Bekleidung und Textilien) und 2b) (deutliche Werbehinweise auf die KUNERT-Werkskantine) nicht eingehalten.
Es wurden zwar etliche Sponsoring- Aktivitäten von KUNERT (z.B. Sponsoring Jahrmarkt der Träume mit 3.000 €, Wintertreff, Allgäu-Triathlon, Flyer Bau 5 mit einer „Immenstadt-Seite“) und Co-Marketing-Aktivitäten (Bereitstellung von Dekoflächen für Firmen Altenried und Kössel, Werbeaktion mit Ford im Städtle) durchgeführt, bzw. sind in Planung (virtueller Rundgang durch Immenstadt) (Beschluss 2a), aber von einem gemeinsamen Marketingkonzept kann nicht die Rede sein. Dass es nicht gelungen ist, ein überzeugendes Marketingkonzept zu erstellen, liegt nicht allein bei KUNERT, sondern bei allen Beteiligten.
Auch ist es für uns Aktiven-Stadträte schwer nachvollziehbar, dass in so kurzem Zeitraum ein weiterer Erweiterungsantrag des Herstellerverkaufes gestellt wird und so die Vermutung genährt wird, dies könne eine „Salamitaktik“ von KUNERT sein, Zug um Zug zu erweitern, bis der Bau 5 ein großes Kaufhaus geworden ist.
Aus diesem Grund können wir Aktiven Stadträte derzeit einer Erweiterung des KUNERT-Fabrikverkaufs nicht zustimmen.
Natürlich ist es ein bestechender Gedanke, dass von den künftig deutlich mehr als 100.000 erwarteten Besuchern/Jahr durch ein schlüssiges Marketingkonzept ein Teil in die Innenstadt gebracht werden und damit eine Belebung der Innenstadt erreicht werden kann, was ja unbestritten das Ziel von Einzelhandel und Stadt ist.
Unter der Voraussetzung, dass KUNERT AG, Einzelhandel und Stadt ein tragfähiges, in die Zukunft reichendes Marketing-Konzept erstellen und die Gewähr bieten, dass es auch umgesetzt und (schriftliche) Vereinbarungen von allen Seiten eingehalten werden, können wir uns vorstellen, einer Erweiterung der Verkaufsfläche des KUNERT-Herstellerverkaufs zuzustimmen.
Deutlich wollen wir an dieser Stelle anmerken, dass selbstverständlich auch der Immenstädter Einzelhandel sowie die Stadt gefordert ist, sich konstruktiv und offensiv an diesem Marketing-Konzept zu beteiligen.
Es finden derzeit intensive Gespräche zwischen KUNERT, Einzelhandel und Stadt statt, wie die strittigen Punkte zu lösen sind. Wir hoffen, dass in diesen Gesprächen ein Konsens erreicht wird. Natürlich hat der Verlauf dieser Gespräche Einfluss auf unser Abstimmungsverhalten
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Herbert Waibel Dr. Horst Leier Rudi Seber
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