am 30. Juni wurde ich in der Tagespresse zum Hofgarten folgendermaßen zitiert:
“Dass wir eine Stadthalle brauchen, ist unbestritten. Um die beste Lösung zu finden, brauchen wir jetzt ein sauberes Konzept, bei dem vielleicht auch 600 statt 1.100 Sitzplätze ausreichen.”
Da ich aus einem ausführlicherem Gespräch mit der Redakteurin Kerstin Pätzold zitiert werde, möchte ich die Haltung unserer Fraktion kurz darstellen:
Der Hofgarten in seiner jetzigen “Hülle” mit seinen Veranstaltungen verursacht jedes Jahr ein Defizit von etwa 500.000 €. Dies ist angesichts der Immenstädter Finanzsituation künftig nicht mehr tragbar. Abgesehen davon ist der Hofgarten energetisch, brandschutztechnisch und bühnentechnisch renovierungsbedürftig/erneuerungsbedürftig.
Es ist alternativ zu untersuchen und darzustellen, was eine Sanierung als auch ein Neubau (u.U. mit Mehrfachnutzung, z.B. Halle, Einzelhandelsflächen, Hotel o.ä.) kosten, um den Hofgarten auf einen zukunftsfähigen Stand zu bringen. Dabei sind die künftigen Betreiberkosten auch zu berücksichtigen.
Falls die Fakten dazu führen, sich für einen Neubau zu entscheiden, kann überlegt werden, welche Stadthallengröße (Sitzplätze, Bühne usw.) benötigt wird, damit eine Stadthalle möglichst günstig betrieben werden kann. Die Aufführungen/Veranstaltungen, in denen der Hofgarten in den letzten Jahren (jährlich) bis auf den letzten Sitzplatz belegt war, kann man vermutlich an zwei Händen abzählen.
Übrigens: Wenn die Kulturgemeinschaft Oberallgäu mit ihrem Vorsitzenden Alfons Zeller fordert, das Theater “unter allen Umständen” ohne Unterbrechung fortzusetzen (egal ob Umbau oder Sanierung), so ist das illusorisch. Um beim Beispiel von Herrn Zeller zu bleiben: Ein Hofgarten ist keine “Sonnenalp”, wo man Zimmer um Zimmer sanieren kann. Und: “Mit am fremda Fidla isch guat rutscha” – so ähnlich formulierte es Altbürgermeister Gerd Bischoff, wenn Ansinnen an die Stadt gestellt wurden, Leistungen für andere zu übernehmen, ohne sich finanziell selber angemessen daran zu beteiligen.
Das finanzielle Tal, in dem Immenstadt im Moment steckt, wird noch einige Jahre beschritten werden müssen, denn die Wirtschaftskrise wird sich auf die Steuereinnahmen weiterhin drastisch auswirken. Es stehen dringendere Aufgaben an (z. B. Schulen, Kanal/Wasser,) als ein höchst defizitäres Theater fürs ganze Oberallgäu vorzuhalten. Die Nachbarkommunen denken nicht im Traum daran, einen Teil des Hofgarten-Defizites zu übernehmen.
Mit freundlichem Gruß
Herbert Waibel
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