Kommentar zur Diskussion um den künftigen Standort der Königsegg-Grundschule.
Da war sich der Stadtrat tatsächlich einig: Das Planungsbüro Aldinger wurde für ihren Vorentwurf des Neubaus der Königsegg-GS von allen Stadtratsfraktionen über den Schellenkönig gelobt.
Aber: Wir könnten mit Planung und Bau der Schule schon deutlich weiter sein, wenn die CSU/FW/JA-Fraktionen nicht jahrelang die Kompetenz des Planers angezweifelt und das Projekt ausgebremst hätten (siehe Archiv auf der Aktiven-Homepage Schlagwort „Königsegg-Grundschule“, z.B. Kommentar „Kraft der Argumente und Zahlen“ vom Nov. 2009). Inzwischen hat sich die staatliche Förderquote um weitere 5 % auf 35 % reduziert – beim Bau des Schulzentrums bekam die Stadt seinerzeit einen staatlichen Zuschuss von 70 %.
Da war sich der Stadtrat tatsächlich einig: Das Gelände um die neu geplante Schule ist nicht optimal und könnte etwas mehr Abstand zum Schulzentrum und Kindergarten gut vertragen. Der Vorschlag der Planer, eine Fläche nördlich der Satellitenanbauten-Schulzentrum als zusätzlichen „Pausehof“ bereit zu stellen ist sicherlich nicht „optimal“ aber – so Schul- und Hortleitung „eine gute Lösung“.
Aber: Wenn nach intensiven langwierigen Planungen von Schulleitung, Lehrern, Elternbeirat, Verwaltung und Fachplanern von der CSU in letzter Minute „Alternativflächen“ wie Kaninchen aus dem Hut gezaubert werden und gefordert wird, auf allen Phantomgerüste aufzubauen, frage ich mich, ob dies aus Naivität und Unkenntnis geschieht oder Nebelkerzen gezündet werden, um eine weitere Verzögerung des geplanten Baus zu erreichen.
Nach Aussagen der Fachleute ist es nicht möglich, eine Bauplanung 1:1 ohne weiteres in ein anderes Gelände zu verschieben. Es sind auf alle Fälle Umplanungen erforderlich, deren Kosten schnell im sechsstellingen Eurobereich liegen.
Folgende Alternativflächen wurden von der CSU-Fraktion ins Spiel gebracht:
– Angrenzendes Grundstück südlich des Biomasse-Heizkraftwerks
Liegt im Retentionsraum des Hochrainebachs, die Bahn ist in unmittelbarer Nähe, ebenso das Biomasse-Heizkraftwerk, das dann bei Bedarf auch nicht mehr erweitert werden könnte.
– Das von den Planern als „Pausehof“ geplante Grundstück nördlich des Schulzentrums
Allein die Grundfläche der geplanten Königsegg-GS würde fast komplett diese Fläche in Anspruch nehmen. Der Mindestabstand zu den nördlich angrenzenden Gebäuden würde nicht eingehalten. Dies würde eine ganz andere Planung eines Schulhauses erfordern.
– Gelände zwischen Ludwig-Glötzle- und Sonthofener Straße
Die von Stadtratsmitgliedern der CSU im Vorfeld an den Stadtrat und Verwaltung herangetragenen „Informationen / Gerüchte“, es bestehe eine Verkaufsabsicht der Eigentümer haben sich als nicht zutreffend herausgestellt. Außerdem müsste das Grundstück von der Stadt mit einem Millionen-Betrag erworben werden – dabei haben wir jetzt schon große Schwierigkeiten, eine solide Finanzierung des Neubaus hinzubekommen.
„Unterricht findet in der Schule statt“ sagte Schulleiter Bernhard Gessenhardter als er im Rahmen der Diskussion zu Wort kam. Dem ist nur noch hinzuzufügen: Dafür planen wir eine moderne Grundschule, die pädagogisch, bautechnisch und energetisch höchsten Ansprüchen genügt. Und im Gegensatz zu einem CSU-Stadtrat der meinte, für einen Kompromiss „kann man nicht so viel Geld ausgeben“ finde ich, dass das Leben aus Kompromissen besteht und – was die Freiflächen anbelangt – ein tragfähiger Kompromiss gefunden wurde.
Herbert Waibel
“Planungsbüro Aldinger wurde ….von allen Stadtratsfraktionen über den Schellenkönig gelobt.”, späte Einsicht. Ich kann mich noch erinnern, als CSU+ den ersten Ergebnissen des Prof. Aldinger mißtrauten und ein weiteres Planungsbüro einschalten ließen (bedeutet Mehrkosten). Offenbar war der erste Aldinger-Entwurf doch nicht schon schlecht, oder?