Der Erwerb der Alpe “Schönesreuth” am sonnigen Südhang oberhalb des großen Alpsees erhitzt derzeit die Gemüter im Städtle.Was können die Gründe für den Kauf durch die Stadt sein?
Jede Kommune hat die Aufgabe für kommunale Zukunftsaufgaben Vorsorge zu treffen. Die Ausweisung von neuen Baugebieten, aber auch die Genehmigung von Nachverdichtungen im Gemeindegebiet, die Erschließung von Gewerbegebieten und Hochwasserfreilegungen sind heute nicht mehr genehmigungsfähig, ohne entsprechende Ausgleichsflächen nachzuweisen.
Hierbei ist die Stadt in der Pflicht zu helfen.
Landwirtschaftliche Tauschflächen sind ein weiteres Argument für den Erwerb dieser Fläche. Heute selbstverständliche Einrichtungen, über die kaum noch jemand nachdenkt, wären ohne vorausschauenden Grundstückserwerb der Stadt nicht möglich gewesen. Wir hätten kein Bosch-Werk, keinen Hochwasserschutz im Seifener Becken und keine B19 neu
Was eignet sich für solche Massnahmen besser als naturnahe, landwirtschaftlich genutzte Flächen? Da diese gesetzlichen Vorgaben mittlerweile auf sehr vielen alpwirtschaftlichen und forstlichen Flächen der Stadt lasten, gehen diese langsam zur Neige. Die jetzt erworbene Alpfläche von 25 ha ist bis jetzt davon unbelastet.
Ein weiteres Argument für diesen Kauf ist natürlich auch die Attraktivität dieses Geländes.
Man stelle sich vor, ein finanziell potenter Privatkäufer hätte diese Fläche mitsamt Hofstelle erworben. Angefangen von Um- oder Neubau, über Bildung von Teileigentum und schlimmstenfalls einer Zugangsbeschränkung für Passanten durch den Privateigentümer wären möglich gewesen.
Es ist nicht so gekommen.
Die bisherige Eigentümer-Genossenschaft hat lukrativere Angebote ausgeschlagen und der Stadt den Zuschlag gegeben, da diese sich verpflchtet hat, die bisherige Nutzung im Sinne der Verkäufer weiterzuführen und alle bestehenden Vertragspflichten zu übernehmen.
Alle Hochachtung dafür.
Zu den zu hoch erscheinenden Kosten in der jetzigen finanziellen Situation der Stadt sei nur soviel gesagt: Sieht man diesen Vorgang als Grundstückstausch von 2000 qm gegen 25 ha an, ist so etwas durchaus üblich und entspricht dem Verhalten vieler umliegender Kommunen (Beispiel: Neues Gewerbegebiet Missen, Tausch Gemeinde-Alpe gegen ortsnahe Flächen).
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