„Rote Karte“
Sehr geehrte Frau Kuschel,
mit Befremden stelle ich fest, dass sich der Verband der Einzelhändler im!puls von einer politischen Partei instrumentalisieren lässt. Mit reißerischen Behauptungen, die sachlich falsch sind, wird hier Stimmung gemacht. Hier zu den Fakten:
Die Gewerbesteuereinnahmen liegen seit 2008 erheblich unter denen in den Vorjahren:
2004: 10,6 Mio. – 2005: 9,0 Mio. – 2006: 9,7 Mio. – 2007: 6,7 Mio. – 2008: 2,2 Mio. – 2009: 2,9 Mio.
2010: 3,9 Mio. – 2011: 5,7 Mio. – 2012: 6,3 Mio. – 2013: 4,7 Mio. – 2014: 5,2 Mio. – 2015: 5,6 Mio.
2016: ???Die Zahl kennt nur Herr Blees. Bereinigt man diese Zahlen um die Inflationsrate, sieht es noch schlechter aus.
Die Einkommensteuer hat sich in der Zeit von 2008 – 2015 ca. um 1 Mio. positiv erhöht.
Und noch ein paar Zahlen von 2014, die zeigen dass die Steuerkraft pro Einwohner in Immenstadt weit unterdurchschnittlich im bayerischen Vergleich ist:
Immenstadt: 803 €
Alle Gemeinden in Bayern: 1063 €
Kreisangehörige Gemeinden: 943 €
Gemeinden in der Größenklasse zwischen 10 – 20.000 Einwohner: 1250 €
Beträge über die zu zahlende Grundsteuer zu nennen ist ebenfalls unseriös. Die Grundsteuer hängt nämlich, wie Sie sicher wissen, vom jeweiligen Einheitswert ab, und dieser ist von vielen Faktoren abhängig z. B. Baujahr, Bauweise des Gebäudes, Gemeindegröße in der das Grundstück zum 01.01.1964 gelegen hat. Beispiele aus der Praxis: Neues Einfamilienhaus Mehrkosten 216,00 € also 18,00 € pro Monat. Älteres 3-Familienhaus: Mehrkosten 110,40 € = 3,10 € pro Familie im Monat. Gewerbetreibende können die Grundsteuer vom zu versteuernden Einkommen bei der Körperschafts- oder Gewerbesteuer abziehen.
Das „Luxusprojekt“ Kletterturm ist eine Investition der Alpsee-Tourismus GmbH, nicht von der Stadt, mit der nach allen Berechnungen und Erfahrungen auch von anderen Betreibern Geld zu verdienen ist und somit das Defizit im Tourismus verringert werden kann. Und es passt zum Motto „Berge für Einsteiger“, weil an diesen Kletterturm noch diverse Lehr-Stationen angeschlossen werden. Als Gegenbeispiel, das Bergbauernmuseum wird mit 110.000 € pro Jahr bezuschusst.
Der Kauf der Alpe Schönesreuth ist eine Investition in die Zukunft. Schon heute haben wir Probleme Ausgleichsflächen für neue Gewerbe- oder Wohngebiete zu beschaffen. Dieser Kauf hat keinen einzigen Punkt bei der Grundsteuer ausgemacht, weil der durch den Verkauf von anderen Grundstücken finanziert wird.
Nur einige Beispiel von Sparmaßnahmen die wir Aktiven in der Zeit von 2008 – 2014 vorgeschlagen haben, die von der CSU/JA/FW- Mehrheit abgelehnt wurden.
Kleines Alpseebad schließen und nur noch Badestelle. Im Gegenteil wurden hier noch Investitionen beschlossen und heute haben wir ein jährliches Defizit von ca. 230.000 € (46 Grundsteuerpunkte).
Theater im Schloss, statt Hofgarten. Defizit Hofgarten ca. 250.000 € (50 Grundsteuerpunkte).
Mit der damaligen 13 Stimmen Mehrheit wurde BGM Schaupp verboten, mit dem Landrat über die Übernahme des Schulzentrums durch den Landkreis zu diskutieren. Jetzt stehen Investitionen von mehreren Millionen an.
Schon im Jahr 2014 hat uns das Landratsamt zum Haushalt angemahnt: „Trotz aller o. a. positiven Ansätze müssen wir die Stadt Immenstadt dringend anmahnen, an dem eingeschlagenen Sparkurs festzuhalten und noch weitere Konsolidierungsmaßnahmen anzugreifen, damit sich die finanzielle Situation der Stadt wieder verbessern kann.“
Die Aktiven sind mit den Parkgebühren den Interessen des Einzelhandels gefolgt und haben dem Ausbau der Bahnhofstraße geschlossen zugestimmt. Meine Kollegen und ich sind sich jetzt nicht mehr sicher, ob wir unter diesen Umständen auch dem noch zu tätigenden Baubeschluss zustimmen werden. Ist die Bahnhofstraße vielleicht auch eines von den von Herrn Blees vorgeworfenen zahlreichen Luxusprojekten? Kosten für die Stadt ca. 500.000 € (100 Grundsteuerpunkte). Die Steigerung der Grundsteuer wäre nur noch um 41 % nötig.
Die Außenwirkung solch reißerischer Aktionen ist für Immenstadt und den Einzelhandel katastrophal. Ich kann beim besten Willen nicht verstehen, wie sich im!puls mit so einer Aktion solidarisch erklären kann.
Um weiter mit Freude in Immenstädter Geschäften einkaufen zu können, würde ich mir eine Distanzierung von im!puls von dem unsachlichen Pamphlet „Rote Karte“ wünschen.
Mit freundlichen Grüßen
Rudolf Seber
Fraktionsvorsitzender der Aktiven
Das Schreiben von Impuls an Bürgermeister Armin Schaupp und Stadträte habe ich als E-Mail zugesandt bekommen. Herbert Waibel
Sehr geehrter Herr Bürgermeister Schaupp, sehr geehrte Stadträte,
aufgrund eines Schreibens von H. Seber (anbei als Anhang) und einem Telefonat mit H. Summerer wurde mir Ihre Unmut über die Beteiligung von Impuls bei der Montags-Demo zugetragen.
Ich möchte Ihnen aus diesem Grund mitteilen, dass wir – der Verein Impuls e.V – nicht zu den Initiatoren und den Verantwortlichen der Montagsdemo gehören.
Aufgrund mehrerer Stimmen aus der Mitgliedschaft wurde bei unserer Vorstandssitzung am 05.07.2016 von der Vorstandsschaft beschlossen, uns mit der Anbringung des Logos auf dem Flyer und einer Einladung an unsere Mitglieder solidarisch zu zeigen. Grundsätzlich sind wir für die Erhöhung der Grundsteuer, jedoch nicht in dieser Höhe. Und da sprechen wir für viele unserer Mitglieder.
Keine aktive Beteiligung von Impuls
Wir nehmen jedoch nicht aktiv an der Demo teil und haben auch keinen Einfluss auf die Ausführung der Demo und der Werbemittel hierfür.
Bereits in der Fraktionssitzung der JA am 18.7.2016 teilte ich den Anwesenden inklusive der Stadträte, H. Angerer, H. Paintner, H. Kennerknecht mit, dass die Impuls-Vorstandsschaft nicht aktiv teilnehmen wird und keine Rede halten wird.
Ich persönlich denke, jeder Einzelne kann gerne seine Meinung an dieser Demo kund geben, aber es ist nicht meine Art und Weise mit Provokation und Trillerpfeifen einem Thema zu begegnen. Wichtig für Sie ist jedoch zu wissen, dass an der anderen Seite der Entscheidungen Menschen stehen, die vielleicht mit den Ergebnissen schwer zu kämpfen haben.
“1/2 Stunde Freies Parken”
Ganz herzlich möchte ich mich für den Kompromiss für “1/2 Stunde Freies Parken” zuzüglich der Erhöhung der nachfolgenden Parkzeit bedanken.
Bahnhofstrasse
Wir sind natürlich sehr glücklich, dass Sie einer weitere Planungsphase der Bahnhofstrasse zugestimmt haben. Dies jetzt nur aus Ärger wegen einer kleinen Montagsdemo wieder fallen zu lassen, halten wir für sehr überreagiert.
Ist es nicht so, dass es ein Vorzeigeprojekt zum Erhalt von Fördergeldern der Regierung von Schwaben ist? Sollten wir nicht Planungen, die viel Geld kosten und wo auch hier bereits viel Geld geflossen ist, in die Realität umsetzen. Seit 10 Jahren kämpft Impuls für die Bahnhofstraße und Sie wissen, dass es ein wichtiges Projekt zur Steigerung der Attraktivität der Einkaufsstadt Immenstadt ist.
Ich persönlich war bei der Vorstellung der Planungsvorschläge vor Ort dabei und bin der Meinung wird haben nicht “dem teuersten” Vorschlag zugestimmt, sondern einer zukunftsorientierten Möglichkeit mit einem erfahrenen Partner. Die Höhe der Kosten ist laut Anbieter abhängig von der Wahl der verwendeten Materialien und können erheblich reduziert werden.
Bei der erstellten Planung wurden hochwertige aber auch teure heimische Materialien angeboten.Zudem wurden Komponenten wie Langlebigkeit, Ausbesserungsmöglichkeiten, Aufenthaltsflächen, Barrierefreiheit, Imageaufwertung, Gestaltung “Tor zu Immenstadt” ohne große bauliche Veränderungen und minimalen festen Einbauten geplant, so dass wir in der Zukunft offen sind für Änderungen.
Wir sind uns sicher, dass mit einer klaren Vorgabe an den REALGRÜN und der gemeinschaftlichen abgestimmten Projektplanung eine Realisierung unserer neuen Bahnhofstraße in einem finanziell machbaren Rahmen möglich ist.
Vielen Dank für Ihre Zeit.
Mit freundlichen Grüßen
Brigitte Kuschel
1. Vorsitzende Impuls e.V.