Wegen des schlechten Untergrundes sind die Kosten für den Alpsee-Skytrails von 675.000 auf insgesamt 805.000 € gestiegen. Bei der Pressekonferenz Anfang Dezember wurden diese Mehrkosten der Gründung (statt geplant 100.000 € nun 230.000 €) nicht genannt. Die dort vorgelegte Bilanz der Tourismus GmbH war trotzdem zutreffend. Die GmbH hat 650.000 € als Bankkredit aufgenommen. Die Mehrkosten brachte sie aus ihrem Eigenkapital auf.
Kommentar:
Auch wenn die Bilanzzahlen der Tourismus GmbH stimmen, empfinde ich es als suboptimal, wenn nicht alle Zahlen von Anfang an offen und transparent auf den Tisch gelegt werden. Dass das wirtschaftliche Ergebnis des ersten halben Jahres unter schwierigen Vorzeichen recht gut war, tritt bei dieser Nachricht in den Hintergrund. Wie bereits in einem anderen Kommentar von mir geschrieben, kann man eigentlich erst nach Ende der nächsten Saison eine fundierte Aussage treffen, wie erfolgreich der Alpsee-Skytrail sein wird und welche positiven Impulse er für unseren Tourismus auslösen wird. Bitter ist: Durch diese Vorgehensweise wird Politikverdrossenheit gefördert. Egal, welche Bilanzen in der Zukunft vorgestellt werden, es wird immer Kritiker geben, die mit Verweis auf diesen Vorgang diese in Zweifel ziehen werden.
Herbert Waibel
Die Salami schlägt zurück
Kommentar von Franz Summerer
Allgäuer Anzeigeblatt 17. Dezember S. 37
Was war denn das jetzt wieder: Kaum gibt es in Immenstadt mal etwas Positives zu berichten, versaut man es sich, weil nicht gleich alle Karten auf den Tisch gelegt werden. Seitdem der Skytrail eröffnet wurde, hieß es, dass die Kosten – der Preis des Geräts samt Baukosten – sich auf 675 000 Euro belaufen. Dass der Untergrund so schlecht ist und deshalb die Bohrpfähle viel tiefer gründen mussten, konnte keiner vorher wissen. Doch, statt das öffentlich zu sagen, wird es unter der Decke gehalten, vermutlich um sich Spott zu ersparen.
Aber damit hat der Tourismus-Geschäftsführer und städtische Wirtschaftsförderer Alfred Becker genau das Gegenteil erreicht: Die Salamitaktik führt bei umstrittenen Projekten – und das ist der Skytrail nun mal – dazu, dass man den Betreibern nichts mehr glaubt. Das sollte er sich nicht nur für die nächste Bilanz in einem Jahr merken.
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