Beharrlichkeit der Schwimmer und Aktiven zahlt sich aus
Städtisches Hallenbad wird für alle geöffnet
Technische Schwierigkeiten und unklare Vorgaben von Belüftungsregelungen in Covid-19-Zeiten verzögerten die Öffnung des städtischen Hallenbades. Wir Aktiven-Stadträte hatten uns im Vorfeld dafür eingesetzt, dass zumindest das Schul- und Vereineschwimmen wieder stattfinden kann. So hat dann mit Mehrheit des Hauptausschuss in seiner letzten Sitzung entschieden. Diese Entscheidung kippte, nachdem die Schulleiter aufgrund der ihnen vorliegenden lückenhaften Informationen dem Durchführen von Schulwimmen eine Absage erteilt hatten.
Dies veranlasste die Vertreter der Vereine und Aktiven-Stadtrat Michael Würfel, selber Triathlet, sich mit den staatlichen Vorgaben bei Öffnungen von Hallenbädern, den Hygiene- und Lüftungskonzepten intensiv auseinanderzusetzen. Vor allem der zweite Vorstand der Triathleten, Swen Buchinger, recherchierte gründlich die derzeit gültigen Regelungen in Bayern. In einem gemeinsamen Gespräch mit den Aktiven-Stadträten waren sich Sven Buchinger und alle Aktiven-Stadträte einig, dass es realistische Chancen gibt, das Hallenbad unter Auflagen wieder für alle zu eröffnen.
Die gewonnenen Erkenntnisse besprachen die Vertreter der Triathleten, des TVI-Schwimmen, der Wasserwacht und des Tauchclubs mit Bürgermeister Nico Sentner und Vertretern der Stadtverwaltung.
In der Sitzung des Hauptausschusses am 6. Oktober überzeugten die gesammelten Argumente das Plenum. Einstimmig beschloss der Hauptausschuss, dass Hallenbad und Sauna in etwa 14 Tagen mit den entsprechenden Hygiene- und Lüftungsmaßnahmen (zusätzliches Stoßlüften) wieder geöffnet wird. Dann steht das beliebte Hallenbad nicht nur den Schulen und Vereinen, sondern der gesamten Bevölkerung wieder zur Verfügung. Unter Auflagen wird ein reduziertes Publikumsschwimmen mit Buchungssystem, telefonischer Anmeldung und auch spontan (wenn Plätze frei sind) für maximal 70 Gäste und ein Saunaaufenthalt (ohne Aufgüsse, ohne Dampfsauna) für 27 Gäste mit Zeitbegrenzung von drei Stunden ermöglicht werden.
Die das Hallenbad nutzenden Vereine machten deutlich, dass sie künftig einen weiteren finanziellen Beitrag in Form von vergünstigten Jahreskarten in Höhe von 120 € leisten wollen. Außerdem wollen sie in den nächsten Wochen wieder einen Förderverein für die Immenstädter Bäder ins Leben rufen.
Über diese Entwicklung freuen wir Aktiven-Stadträte uns sehr. Wir hoffen, dass mithilfe der Nutzer des Hallenbades verantwortungsvoll die Hygienemaßnahmen befolgt werden, damit das Hallenbad dauerhaft geöffnet bleiben kann und bitten die Besucher um Nachsicht, wenn wegen des Stoßlüftens die Lufttemperatur kurzzeitig nicht so warm sein sollte, wie gewohnt.
In unserem Wahlprogramm haben wir deutlich gemacht, was uns wichtig ist: „Das Hallenbad als zentrale Einrichtung für den Schulsport und die Allgemeinheit stärken und für die Zukunft fit machen.“ Dieses Ziel werden wir auch in Zukunft mit aller Beharrlichkeit verfolgen.
Foto: Das leere Schwimmbecken im Hallenbad – ein Zustand, der sich bald ändert.
Herbert Waibel
Liebe Aktiven, liebe Interessierte,
wie ganz richtig bemerkt war die Information seitens der Stadt an die Schulleiter “lückenhaft” – ein schmeichelhafter Ausdruck für nicht existent. Wir alle wollten doch eine Wiederöffnung des Hallenbades. Geholfen hat hier sicherlich u.a. auch die Initiative von Moni Schneider/Michael Würfel/Schwimmverein/Aktive.
Spielentscheidend war jedoch die Änderung des gesetzlichen Rahmens, an den sich die Stadt zu halten hat. In der BayMBI 2020 Nr. 363 von 24.06.2020 wird unter Punkt 5 b von “vollständigem Frischluftaustausch” gesprochen. Diese Vorgabe war am 15.09., Tag der Hauptausschusssitzung, bindend und war auch der Grund warum die Schulleiter am 17.09. einhellig auf den in Folge der Anordnung um ca. 2/3 reduzierten Schwimmunterricht verzichteten. Am 18.09. kam dann die Bay.MBI 2020 Nr. 534 raus, in der unter 6 a von “ausreichendem Frischluftaustausch” die Rede ist. Der Austausch der Wörter vollständig mit ausreichend machte den großen Unterschied. Ohne diesen hätte uns Eure Beharrlichkeit auch nichts genützt. Eine Öffnung ausschließlich für den Vereinssport und weder für Öffentlichkeit noch Schulsport wäre in meinen Augen politisch schlichtweg nicht vertretbar gewesen. Wir hätten hier von Seiten der Stadt mit ca. € 300.000,- Mehrkosten zu kämpfen gehabt. Lieber Herbert, ich schick Dir die Gegenüberstellung der MBIs noch per e-mail zu.
Hannes Blaschke